Reflux
Der Begriff Reflux (von lateinisch refluctus = Rückfluss) bezeichnet den Rückfluss von Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre (lateinisch Oesophagus). Ursache für ein Aufsteigen des säurehaltigen Magensaftes in die Speiseröhre ist eine gestörte Funktion des unteren Speiseröhrenschließmuskels, also des Muskels, der eigentlich verhindern soll, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre gelangen kann. Da die Speiseröhre – anders als der Magen – mit einer Schleimhaut ausgekleidet ist, die keinen Schutz vor der Magensäure bietet, kann ein längerer Kontakt mit der aggressiven Säure Beschwerden auslösen.
Zu den typischen Reflux-Symptomen zählt Sodbrennen, das meist als brennender Schmerz hinter dem Brustbein wahrgenommen wird. Tritt Sodbrennen nur gelegentlich auf, ist das kein Grund zur Besorgnis, häufiges starkes Sodbrennen allerdings kann auf eine Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis) infolge einer Refluxkrankheit hinweisen. Aber nicht immer lässt sich Reflux durch Sodbrennen erkennen. Der sogenannte Stille Reflux macht sich durch eher unspezifische Beschwerden wie Halsschmerzen, Husten, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und häufiges Räuspern bemerkbar, die durch das Aufsteigen vor allem der Gase der Säure bis in Kehlkopf, Rachen und Atemwege ausgelöst werden.
Um die charakteristischen Reflux-Erscheinungen zu lindern, lassen sich verschiedene Maßnahmen ergreifen. Bei gelegentlichem Sodbrennen können gängige Hausmittel, wie der Verzehr einer Scheibe trockenen Brotes, das Kauen von Kaugummi oder das Trinken stillen, lauwarmen Wassers, kurzfristig hilfreich sein. Auch pharmazeutische Präparate, wie säurebindende Medikamente zur Neutralisation überschüssiger Magensäure oder Magensäureblocker zur Verringerung der Magensäureproduktion, können infrage kommen, um den brennenden Schmerz zu bekämpfen.
Zweifelsohne ist es jedoch besser, Reflux und Sodbrennen bereits im Vorfeld vorzubeugen. Empfehlenswert ist eine möglichst fett- und säurearme Ernährung mit mehreren kleinen statt wenigen großen Mahlzeiten. Ein Abstand von mindestens zwei Stunden zwischen Abendmahlzeit und Schlafengehen ist ebenso hilfreich wie das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper. Mit dem Hochstellen des Lattenrostes, einem Erhöhungs- bzw. Matratzenkeil oder auch Keilkissen lässt sich bequem dafür sorgen, dass der Körper in einer leichten Schräglage liegt, wodurch der Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre verhindert werden kann. Zudem können der Verzicht auf Genussmittel wie Alkohol und Nikotin, da diese die Produktion der Magensäure anregen, körperliche Bewegung zur Förderung der Verdauung, eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht, das Tragen weiter, nichteinengender Kleidung und Stressabbau helfen, Reflux und Sodbrennen gar nicht erst entstehen zu lassen.