Die verschiedenen Arthrose Arten
Mit Arthrose meint der Mediziner einen Verschleiß am Gelenk. Genauer: Aufgrund einer Abnutzung oder Schädigung der Gelenk-Knorpel verformen sich Knorpel und Knochen, reiben sich gegenseitig ab und verursachen Schmerzen. Bei über 100 beweglichen Gelenken im menschlichen Körper kann man sich vorstellen, dass die Antwort auf die Frage „Wo kann Arthrose überall auftreten“ lang ist. Von der Arthrose der Wirbelsäule über die Arthrose an den Händen bis zur Arthrose an dem Fußrücken, letztlich kann jedes Gelenk von schmerzhaften Knorpelschäden betroffen sein, wobei jene Gelenke, die am stärksten belastet werden, natürlich häufiger betroffen sind als Gelenke, die nur selten einer größeren Last Stand halten müssen. Wir schauen uns die häufigsten Formen der Arthrose genauer an und geben Ihnen nützliche Tipps zur Diagnose, zum Umgang und auch zur Vorbeugung von Arthrose.
Wo tritt Arthrose am häufigsten auf?
Die Antwort auf die Frage, wo Arthrose am häufigsten auftritt, liegt im Grunde auf der Hand: Jene Gelenke, die am meisten genutzt und am stärksten belastet werden, laufen auch die größte Gefahr, zu verschleißen. Natürlich kann dies individuell verschieden sein, bedingt etwa durch bestimmte Hobbys oder Berufe. Im Allgemeinen lässt sich aber sagen, dass Hüften und Knie aufgrund der ständigen Last des eigenen Körpergewichts sowie Wirbel und Hände aufgrund der stetigen Bewegung besonders häufig von Arthrose betroffen sind. Eine weitere schlechte Nachricht: Auch Arthrose an mehreren Gelenken ist leider nicht unüblich.
Arthrose an den Knien
Haben auch sie schon einmal „wann Arthrose im Knie“ gegooglet? Dann sind Sie in guter Gesellschaft und zwar aus gutem Grund: Über die Hälfte aller Arthrose- Patienten haben Arthrose in den Kniegelenken, der Mediziner spricht von einer Gonarthrose.
Warum ausgerechnet das Knie so häufig von Arthrose betroffen ist, liegt auf der Hand: Kaum ein Gelenk des Körpers ist so konstant einer so großen bzw. ständigen Belastung ausgesetzt. Starke körperliche Betätigungen sowie Übergewicht können diesen Effekt zusätzlich verstärken.
Doch wenngleich es richtig ist, dass der Knorpelverschleiß auf eine starke und intensive Nutzung des Knies zurückzuführen ist, so ist die Annahme, dass man Arthrose an den Knien am besten mit Schonung behandeln sollte, dennoch falsch. Vielmehr ist es so, dass man verstärkt auf schonenden Sport und Bewegung setzen sollte, da eine gute Muskulatur das Gelenk stützt und der Schmerz auf diese Weise gelindert sowie das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden kann.
Die Diagnose einer Knie-Arthrose ist nicht immer ganz einfach, das liegt unter anderem daran, dass verschiedene Bereiche des Knies betroffen sein können, die dann in verschiedenen Situationen Beschwerden auslösen. Der Grad der Beschwerden variiert ohnehin je nachdem, wie weit der Verschleiß fortgeschritten ist. Einige Patienten leiden unter einer Arthrose der Kniescheibe, während bei anderen die Innen- oder Außenseite betroffen ist. Auch eine Arthrose des gesamten Knies ist nicht selten. Bei andauernden oder auch in Schüben auftretenden Schmerzen im Knie, z.B. nach dem Aufstehen, beim Treppensteigen oder beim in die Knie gehen, sollten Sie in jedem Fall ärztlichen Rat einholen.Arthrose an der Wirbelsäule
Auch die Gelenke der Wirbelsäule zählen zu den häufig von Arthrose betroffenen. Bei einer Arthrose der kleinen Wirbelgelenke kommt es durch den bereits beschriebenen Verschleiß bzw. Abrieb am Knorpel zu tiefsitzenden Kreuzschmerzen, oft im Zusammenspiel mit Steifheitsgefühlen bzw. einer schmerzbedingten eingeschränkten Beweglichkeit. Von einer Arthrose an der Wirbelsäule ist meist ein Teil der Wirbelsäule (besonders) betroffen. Neben der häufigen Lendenwirbel-Arthrose, die Schmerzen im unteren Rücken und Probleme beim Aufrichten sowie den so genannten Anlaufschmerz verursacht, zählt auch die Arthrose der Halswirbelsäule zu den verbreiteten Formen. Arthrose an der Halswirbelsäule äußert sich klassischer Weise in Nacken- oder Schulterschmerzen.
Die Schmerzen können aber auch in Oberarme oder Kopf ausstrahlen. Auch Bewegungseinschränkungen des Kopfes bzw. Halses und gelegentlich bis regelmäßig auftretendes Ohrensausen sowie Schwindelgefühle werden von Betroffenen als belastende Symptome einer Arthrose der Halswirbelsäule beschrieben.
Arthrose an den Händen
Auch die Gelenke der Hände sind vor Verschleiß leider keinesfalls gefeit, sondern zählen stattdessen ebenfalls zu den am häufigsten von Arthrose betroffenen. Eine Arthrose der Fingergelenke stellt sich – wie die meisten Arten der Arthrose – schleichend ein. Oft bleibt eine Arthrose an der Hand lange Zeit unbemerkt, da Symptome zunächst ausbleiben. Erste Anzeichen einer Arthrose an den Händen sind oft morgendliche Schmerzen oder ein Gefühl der Steifheit. Klassischer Weise beschreiben betroffene Probleme oder Schmerzen beim Ballen der Faust, die dann nach dem Aufstehen aber recht rasch verschwinden. Nach und nach nehmen die Schmerzen leider zu bzw. verschwinden nicht mehr. Auch Schwellungen, Rötungen und unangenehme Wärmegefühle werden häufig beobachtet.
Suchen Sie bei Beschwerden dieser Art eine Ärztin oder einen Arzt auf, Röntgenaufnahmen geben in der Regel schnell und eindeutig Aufschluss über eine bestehende Arthrose. Daumen, Zeige- und Mittelfinger sind in der Regel am stärksten betroffen. Nach der Diagnose Arthrose Daumensattelgelenk oder allgemein Arthrose an den Händen, gilt es im ersten Schritt, die akuten Schmerzen zu lindern und direkt daran anschließend, den Verschleiß zu verlangsamen. Ergotherapie kann hier erstaunliche Erfolge erzielen. Auch bietet der Fachhandel durchdachte Hilfsmittel, mit denen Sie Ihre Hand- und Fingergelenke im Alltag schonen können, ohne bestimmte Aufgaben meiden zu müssen. Auch eine Umstellung der Ernährung kann sich überaus positiv auf den Verlauf der Krankheit auswirken.
Diagnose Arthrose – Was nun?
Betrachtet man die reinen Zahlen, so ist das Risiko früher oder später an Arthrose zu erkranken, sehr hoch. Während die Raten bei jungen Menschen noch verschwindend gering sind, steigen die Zahlen im Alter rapide. In der Altersgruppe über 65 sind ein Drittel der Männer und fast die Hälfte aller Frauen betroffen. Natürlich macht dies die Diagnose nicht besser, sollte Ihnen aber zeigen, dass eine Arthrose Sie nicht zwangsläufig im Alltag einschränken muss. Wichtig ist nach einer möglichst frühen Diagnose eine entsprechende Anpassung Ihrer Lebensgewohnheiten. Schonung ist bei Arthrose nicht das Mittel der Wahl. Egal ob Arthrose an der Wirbelsäule, der Hüfte oder am Knie, sanfte Sportarten helfen Ihnen, eine kräftige Muskulatur aufzubauen, die den Gelenken Halt bzw. Stütze bieten. Vermeiden Sie auf der anderen Seite ungünstige Belastungen. Je nach Arthrose-Art können dies ganz verschiedene Bewegungen sein. Wenden Sie sich im Zweifel an einen Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten und ‚durchsuchen‘ Sie Ihren Alltag ganz gezielt nach belastenden Gewohnheiten, um diese abzulegen oder zu ersetzen. Auch der Aspekt der Ernährung kann von großer Bedeutung sein, natürlich vor allem dann, wenn Sie auf diese Weise Ihr Gewicht reduzieren und so den täglichen Druck verringern.