Treppenlift – Darauf sollten Sie achten
Eine Treppe stellt per se eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle dar. Aber besonders Gang- oder Gleichgewichtsstörungen vervielfachen die Gefahr, auf einer Treppe zu stürzen und sich zu verletzen. Darüber hinaus kann eine Treppe, beispielsweise für einen Rollstuhlfahrer, ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Ein Treppenlift bietet Menschen mit Gehstörungen und Gehbehinderungen die Möglichkeit, in den eigenen vier Wänden sicher und unabhängig mobil zu bleiben. Im folgenden Beitrag widmen wir uns häufigen Fragen wie "Wann zahlt die Kranenkasse einen Treppenlift" und geben Ihnen Tipps, was es rund ums Thema Treppenlift zu beachten gilt.
Kann jede Treppe mit einem Treppenlift ausgestattet werden?
Ob ein Treppenlauf gerade oder kurvig verläuft, es sich um eine Wendel- oder Freiform-, Innen- oder Außentreppe handelt, ob im Eigenheim oder im Mietshaus, ob eine oder mehrere Etagen überwunden werden müssen, ob die Treppe aus Holz, Marmor oder Stein besteht – grundsätzlich kann fast jede Treppe mit einem Treppenlift ausgestattet werden. Allerdings gilt es einige Punkte, die es im Auge zu behalten gilt. Zum einen lässt sich festhalten: je kurviger, gewundener und verwinkelter eine Treppenform ist, desto komplizierter und somit kostenintensiver gestaltet sich der Einbau eines Treppenliftes.
Und natürlich müssen die Montagearbeiten auf das Material (Holz, Stahl, Marmor, Beton, Stein etc.) von Treppe, Wand und Boden abgestimmt sein.Ein Treppenlift für den Außenbereich, um z. B. zum Hauseingang führende Treppenstufen überwinden zu können, unterscheidet sich hinsichtlich seiner Funktionalität, Ausstattung und Handhabung nicht von einem Treppenlift für den Innenbereich. Allerdings muss das Material eines Liftes für den Außenbereich witterungsbeständig und korrosionsresistent, und besonders Steuerung und Antrieb vor äußeren Einflüssen wie Hitze und Kälte, Feuchtigkeit, Sturm, Schmutz und Staub geschützt sein. Wichtig, und nicht mit einem Wort zu beantworten, ist die Frage danach, wie breit ein Treppenlauf sein muss, damit der Einbau einer Treppenliftanlage überhaupt möglich ist. Denn die notwendige Breite der Treppe kann je nach Treppenliftmodell variieren. Während ein Sitzlift beispielsweise bei einer Treppenbreite von 70 cm montiert werden kann, benötigt ein Plattformlift eine Treppenlaufbreite von mindestens 80 cm. Besonderes Augenmerk bedarf – nicht nur hinsichtlich der Breite – der Einbau eines Treppenliftes in einem Mehrfamilienhaus. Hier darf nach Installation eines Treppenliftes die Laufbreite nicht weniger als 1 Meter betragen, damit in Gefahrensituationen die Treppe als Fluchtweg ausreichend Platz bietet. Erfüllt die Treppe in einem Mehrfamilienhaus die erforderlichen Voraussetzungen für den Einbau eines Treppenliftes, kann der Mieter seinen Anspruch auf einen barrierefreien Zugang zu seiner Wohnung geltend machen und sich der Zustimmung des Hauseigentümers bzw. der Eigentümergemeinschaft für die bauliche Veränderung versichern. Die Kosten für den Kauf und Einbau des Treppenliftes hat der Mieter ebenso zu tragen, wie ihm auch die Kosten für einen späteren Ausbau zufallen.
Das geeignete Treppenlift-System
Das Treppenliftsystem muss nicht nur auf die baulichen Gegebenheiten des Treppenhauses abgestimmt sein, es muss allem voran zu den Bedürfnissen des Nutzers passen. Ein Treppensitzlift beispielsweise lässt sich in die unterschiedlichsten Treppenhäuser integrieren und eignet sich somit für den nachträglichen Einbau bei fast jeder Treppenform. Dieses Treppenliftmodell eignet sich für Personen, denen das Treppensteigen zwar schwerfällt, die aber in der Lage sind, selbstständig auf dem – bei Bedarf drehbaren – Sitz Platz zu nehmen. Ausgestattet mit hochklappbaren Armlehnen, hochklappbaren Fußstütze und einem Gurt ermöglicht ein Sitz mit hochklappbarer Sitzfläche sicheren Wechsel zwischen den Etagen und kann bei Nichtverwendung platzsparend zusammengeklappt werde.
So haben anderen Personen, die die Treppe nutzen, ausreichend Platz. Für Rollstuhlfahrer, denen es körperlich nicht möglich ist, selbstständig den Transfer vom Rollstuhl auf die Sitzfläche eines Treppensitzliftes vorzunehmen, kann entweder ein Plattformlift, ein Senkrechtlift oder eine Hebeplattform in Betracht gezogen werden. Während eine Hebeplattform eher für die Überwindung geringerer Höhendifferenzen infrage kommt und somit z. B. eine passende Lösung für einen außenliegenden Treppenaufgang mit Podest sein kann, eignet sich ein Senkrechtlift oder auch ein Plattformlift, um eine Beförderung zwischen mehreren Etagen zu ermöglichen.
Treppenlift Kosten
Nach der Frage, was ein Treppenlift kostet, zählt die Frage " Wann zahlt die Krankenkasse einen Treppenlift" zweifelsohne zu den am häufigsten gestellten. Je nachdem, welches Modell gewählt wird, wie groß der Montageaufwand ist, wie hoch der persönliche Anspruch an die Ausstattung ist und welche Kriterien bei der Anschaffung zugrunde gelegt werden, kann es beim Erwerb eines Treppenliftsystems starke preisliche Unterschiede geben. Liegt eine vorübergehende Gangstörung mit einer zeitlich absehbaren Verbesserung des Gesundheitszustandes vor oder ist für die nicht allzu ferne Zukunft ein Umzug geplant, kann es empfehlenswert sein, ein Treppenliftsystem lediglich für einen gewissen Zeitraum zu mieten, anstatt einen Treppenlift zu kaufen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich über einen Händler ein kostengünstigeres gebrauchtes Treppenliftmodell zu besorgen, statt einen kostenintensiveren neuen Treppenlift kaufen zu müssen. Aber ob nun gebraucht oder neuwertig – in jedem Fall sollte ein Fachmann den Einbau vornehmen, damit ein sicherer Betrieb gewährleistet ist. Zudem kann ein fachmännischer Einbau Voraussetzung für eine finanzielle Förderung sein. Liegt z. B. eine Pflegestufe vor, kann die Pflegeversicherung einen Zuschuss in Höhe von bis zu 4.000 Euro erbringen (unabhängig davon, ob der Treppenlift neu oder gebraucht ist). Weitere Einrichtungen, die Zuschüsse für den Einbau eines Treppenliftes gewähren können, sind beispielsweise die jeweilige Berufsgenossenschaft (wenn der Notwendigkeit des Treppenliftes ein Arbeitsunfall oder eine berufsbedingte Erkrankung zugrunde liegt), regionale Förderinstitute, die KfW-Bankengruppe (die Kreditanstalt für Wiederaufbau fördert mit dem Programm „Altersgerecht umbauen – Investitionszuschuss“ Umbaumaßnahmen für ein altersgerechtes Wohnen), unter gewissen Voraussetzungen die Agentur für Arbeit etc. In puncto Finanzierungsfragen sind Wohnberatungsstellen eine empfehlenswerte Anlaufstelle. Sich hier mit Informationen zu versorgen ist ebenso hilfreich, wie die Preise und Leistungen verschiedener Hersteller und Händler zu vergleichen.
Was ist bei einer Beratung durch einen Treppenlift-Anbieter wichtig?
Ein telefonisches Gespräch mit einem Treppenlift-Händler kann genutzt werden, um vorab erste Fragen hinsichtlich der Installationsmöglichkeiten (Stichwort Treppenform, Treppenbreite) zu klären, die individuellen Anforderungen an den Treppenlift (Welche gesundheitlichen Einschränkungen liegen vor?) darzulegen und einen ersten groben Überblick über die zu erwartenden Treppenlift Kosten zu gewinnen. Am Telefon können auch bereits Informationen darüber eingeholt werden, ob die Firma Installation und Wartung intern vornimmt und einen Rund-um-die-Uhr-Notdienst anbietet; und wie schnell dieser im Notfall am Ort des Geschehens sein kann, um eine Reparatur auszuführen.
Bei einem kostenlosen Beratungstermin vor Ort kann sich dann nicht nur der Anbieter eine genaue Übersicht über die baulichen Gegebenheiten verschaffen und eine umfassende Beratung hinsichtlich Treppenliftmodell, Ausstattung und Montage bieten, der potentielle Kunde kann auch einen näheren Eindruck bezüglich Seriosität, Fachkenntnisse und Dienstleistungsmentalität gewinnen. Idealerweise bietet der Anbieter eine Probefahrt mit einem Treppenlift an und kann mitunter auch Referenzadressen von langjährigen Kunden nennen, damit der Interessent unabhängige Informationen über den Anbieter einholen kann. Und besonders wichtig: Ein vertrauenswürdiger Anbieter wird niemals einen schnellen Vertragsabschluss einfordern und zu einer Unterschrift drängen. Nach dem Beratungstermin sollte der Anbieter dem potentiellen Kunden ein Angebot zu kommen lassen, das dieser in Ruhe prüfen und überdenken sollte.