Was tun bei Rückenschmerzen?
Rückenschmerzen werden von Medizinern immer wieder als Volkskrankheit bezeichnet. Einseitige Belastungen am Arbeitsplatz und in der Freizeit und mangelnde Bewegung gelten hierbei als wichtige Risikofaktoren. Wir verraten Ihnen, mit welchen Tipps Sie die Ursachen bekämpfen und was Ihnen bei akuten Rückenschmerzen Linderung verschaffen kann.
Schnelle Hilfe bei akuten Rückenschmerzen
Rückenschmerzen sind in den meisten Fällen keine kurzfristige Angelegenheit. Dennoch können Sie bei akuten Rückenschmerzen selbst zu einer kurzfristigen Linderung beitragen.
Betroffene Partien wärmen
Wärme kann Verspannungen lösen und bei Rückenschmerzen eine wahre Wohltat sein. Verwöhnen Sie sich mit einer warmen Dusche, einem warmen Bad oder nutzen Sie Hilfsmittel wie Wärmflasche, Kirschkernkissen oder Heizdecke.
Sanfte Massagen
Massagen mit dem Duschkopf oder auch sanfte Fingermassagen können bei Rückenschmerzen ebenfalls Wunder wirken. Geeignet sind zudem leichte rollende Bewegungen mit Massagebällen.
Stufenlagerung zur kurzfristigen Entspannung
Bei Spannungen im unteren Rücken und Schmerzen in diesem Bereich wird für kurzfristige Erleichterung häufig die Stufenlagerung empfohlen. Dafür legen Sie sich auf dem Boden auf den Rücken. Die Beine legen Sie so hoch, dass im Knie ein 90-Grad-Winkel entsteht. Dafür können Sie die Füße auf einem Stuhl, einem Hocker oder auch dem Sofa ablegen.
Leichte Bewegung
Ebenfalls Linderung vor allem bei verspannungsbedingten Rückenschmerzen kann Ihnen sanfte Bewegung verschaffen. Schon das Spazierengehen wirkt als Ausgleich zu langem Sitzen und kann bei akuten Rückenschmerzen hilfreich sein.
Bei all diesen Maßnahmen gilt es jedoch, auf den eigenen Körper zu hören und auf keinen Fall etwas zu unternehmen, was die Schmerzen verschlimmert. Bei starken Schmerzen oder weiteren Symptomen wie zum Beispiel Schwindel- oder Taubheitsgefühlen ist es zudem ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Rückenschmerzen vorbeugen und langfristig bekämpfen
Akute Rückenschmerzen kommen selten vereinzelt vor. Ist der Schmerz erst einmal da, kommt er oft auch wieder oder manifestiert sich gar dauerhaft. Daher lohnt es sich, langfristig gegen Rückenschmerzen tätig zu werden.
Aktiv werden
Fehlhaltungen und Bewegungsmangel sind entscheidende Faktoren bei der Entstehung von Rückenschmerzen. Daher lohnt es sich, sportlich aktiv zu werden und dabei eine Sportart zu wählen, bei der Sie Beweglichkeit ebenso wie Kraft und Ausdauer trainieren. Auch spezielle Rückenschulungen oder Pilates-Kurse sind zur Vorbeugung und Bekämpfung von Rückenschmerzen ideal.
Fehlbelastungen minimieren
Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen sind häufig Folge von Fehlbelastungen, wie sie beispielsweise am Computerarbeitsplatz entstehen können. Auch langes Sitzen oder Stehen können zu Fehlhaltungen beitragen und dadurch zu Rückenschmerzen führen. Daher lohnt es sich einerseits, den Arbeitsplatz so ergonomisch wie möglich zu gestalten. Andererseits helfen häufige Bewegungswechsel, um Ausgleich zu schaffen. Wer lange sitzt, kann schon dadurch Besserung erwirken, dass er öfter aufsteht oder vielleicht sogar zwischen sitzenden und stehenden Tätigkeiten wechseln kann. Auch ein bewusstes Entspannen von Schultern und Nacken und kleine Bewegungsübungen zwischendurch verbessern die Haltung und können der Entstehung von Verspannungen vorbeugen.
Stress als Einflussfaktor bei Rückenschmerzen
Dauerstress kann die Entstehung von Rückenschmerzen begünstigen. Dies liegt daran, dass sich bei dauerhaftem Stress der Muskeltonus erhöht. Erfolgt zwischendurch keine Entspannung und hält die Stressreaktion an, kommt es zu Fehlhaltungen und einer verspannten Muskulatur. Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen sind häufig die Folge. Abhilfe können hierbei selbst in Zeiten großer Anspannung gezielte Entspannungstechniken wie autogenes Training oder die progressive Muskelrelaxation schaffen.
Gesunden Schlaf fördern
Fehlhaltungen können außerdem aufgrund einer ungünstigen Schlafposition oder einer durchgelegenen Matratze entstehen. Nehmen Sie automatische eine Schlafposition ein, die nicht gut für den Rücken ist, können kleine Helfer, wie ein Nacken- oder Kniekissen Ihnen zu einer ergonomischeren Haltung verhelfen. Zudem sollte Ihre Matratze optimal zu Ihrem Körper und Ihrem Schlafverhalten passen. Spätestens, wenn die Matratze durchgelegen ist, ist es an der Zeit, über eine Neuanschaffung nachzudenken.
Übergewicht vermeiden
Immer wieder weisen Orthopäden darauf hin, dass Übergewicht ein Risikofaktor bei der Entstehung chronischer Rückenschmerzen ist. Daher lohnt es sich, das Gewicht im Blick zu behalten und gegebenenfalls ein ausgewogenes Bewegungsprogramm mit einer optimierten Ernährung zu kombinieren.
In vielen Fällen ist es nicht eine einzelne Maßnahme, die zu einer schnellen Verbesserung der Rückenschmerzen führt. Wer jedoch langfristig auf einen gesunden Schlaf, viel Bewegung im Alltag und Stressabbau achtet, kann dauerhaft Verspannungen vermeiden und der Entstehung von Rückenschmerzen entgegenwirken.